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Suizidalität im Alter
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Darüber sprechen ist der erste Schritt

Hilfe für Betroffene

Befinden Sie sich in einer akuten Krisensituation, können Sie sich anonym und kostenfrei unter der 0800 1110 111 an die Telefonseelsorge wenden. Alle Mitarbeitenden der Telefonseelsorge sind speziell geschult, um auch in akuten Notfällen helfen zu können.

Befinden Sie sich in einer entstehenden Krisensituation, scheuen Sie sich nicht, den Kontakt mit vertrauten Personen, Angehörigen oder Ihrem Hausarzt*Ihrer Hausärztin aufzusuchen. Auch psychotherapeutische Hilfe kennt kein Alter und kann helfen, aus negativen Gedankenmustern und Depression herauszukommen.

Soforthilfe

Sie selbst oder eine Ihnen nahestehende Person befinden sich in einer Krise?

Wenden Sie sich kostenlos und anonym an die 24-Stunden Hotline der Telefonseelsorge:

Darüber zu sprechen ist der erste Ausweg aus der Krise

Gedanken darüber, sich das eigene Leben zu nehmen, tauchen bei vielen Menschen im Laufe ihres Lebens hin und wieder auf. Drängen sich diese Gedanken jedoch immer wieder und immer stärker auf und es fällt schwer, davon weg zu kommen, wird es Zeit, sich Hilfe zu suchen.

Der erste Schritt in die richtige Richtung ist, sich einer vertrauten Person zu öffnen. Dies kann jemand aus der Familie, ein Freund oder eine Freundin sein. Auch eine Pflegekraft, der man besonders vertraut oder eine Person aus dem Ehrenamt können Ansprechpartner*innen darstellen. Manchmal kann es auch einfacher sein, mit einer Person zu sprechen, die man nicht kennt oder zu der man eine größere Distanz hat. In diesem Falle bieten Telefonhotlines wie die Telefonseelsorge oder das Silbernetz eine Möglichkeit, sich jemandem anzuvertrauen. Möchten man lieber ein persönliches Gespräch führen, können Seniorennetzwerke oder der sozialpsychiatrische Dienst der Region eine erste Anlaufstelle darstellen.

Zunächst einmal ist es wichtig, dass Sie sich dazu entschieden haben, Hilfe aufzusuchen. Dieser Schritt erfordert viel Mut und ist niemals ein Zeichen von Schwäche. Ein Gespräch kann eine erste Entlastung darstellen und neue Möglichkeiten und Wege aus der Krise aufzeigen. Wenn Sie sich entschlossen haben, sich einer Person öffnen zu wollen, können bestimmte Rahmenbedingungen das Gespräch unterstützen:

  • Auf beiden Seiten sollte genügend Zeit und Raum für das Gespräch vorhanden sein.
  • Suchen Sie sich einen Ort, an dem Sie sich wohlfühlen und an dem Sie ungestört sprechen können – manchen Menschen fällt ein schwieriges Gespräch auch bei einem Spaziergang leichter.
  • Bei Bedarf können Sie Ihrer Ansprechperson vorher schon sagen, dass es Ihnen nicht gut geht und Sie etwas Wichtiges besprechen möchten.
  • Machen Sie sich erste Gedanken, wie es nach dem Gespräch weitergehen könnte (z.B. mit der Ansprechperson eine Beratungsstelle aufsuchen, gemeinsam einen Sicherheitsplan erstellen, gemeinsam verbindliche Abmachungen treffen).

Sicherheitsplan erstellen

Gemeinsam mit einer vertrauten Person können Sie einen Sicherheitsplan erstellen, in dem Sie Strategien festhalten, wie Sie sich in einer akuten Krisensituation selbst helfen können. 

Die Themen Suizid und Suizidgedanken sind in unserer Gesellschaft mit einem großen Tabu behaftet. Die wenigsten Menschen sind es daher gewohnt, über diese Themen zu sprechen. Deshalb kann es auch vorkommen, dass Ihre Gesprächsperson nicht so reagiert, wie Sie es sich erhofft haben. Vielleicht hat sie Angst etwas Falsches zu sagen, fühlt sich überfordert oder überrennt Sie sogar mit Informationen.

Halten Sie sich in diesem Fall vor Augen, dass Sie nichts Falsches getan haben und es nicht an Ihrer Person liegt. Das offene Gespräch ist immer der richtige Schritt.

Im Idealfall weiß die Person auch, wie Sie sich verhalten soll. Gerne können Sie ihr auch diese Seite zeigen. 

Suizidprävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Zunächst sollten wir uns alle mit dem Alter und den Veränderungen, die es mit sich bringen kann, aktiv auseinandersetzen. Denken Sie frühzeitig darüber nach, wie Sie Ihre Rentenzeit verbringen möchten und wie Sie sich geistig und körperlich beschäftigen können.

Pflegen Sie wenn möglich Kontakte außerhalb der eigenen Altersgruppe und außerhalb der Familie, da diese häufig Quellen für Konflikte und Enttäuschungen sein können. Vor allem Männer aus heterosexuellen Beziehungen stehen bei Verlust der Partnerin vor großen Problemen, da die Frau häufig die einzige emotionale Stütze war.

Das Annehmen der eigenen Sterblichkeit ist ein individueller Prozess. Dazu gehört auch die Vorbereitung auf Zeiten des Krankseins, möglicher körperlicher Einschränkungen und des Alleinseins, damit diese Herausforderungen einen nicht plötzlich überwältigen. Dies betrifft auch das Überdenken möglicher Hilfen, die im höheren Alter in Anspruch genommen werden können, wie bspw. die Anpassung der Wohnung, Geh- und Hörhilfen sowie Hilfe durch soziale Dienste.

Ihr Kontakt zu uns

Johanna  Möller

Johanna Möller

Referentin für Suizidprävention in Altenhilfe und hospizlich-palliativer Versorgung | Bereich Gesundheits-, Alten- und Behindertenhilfe
Georgstr. 7
50676 Köln