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Todeswünsche
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Todeswünsche
Reaktion auf Leiden in bestimmten Lebenssituationen

Was sind Todeswünsche? | Wissen

Todeswünsche weisen eine große Spannbreite auf und können sich zwischen dem Ausdruck von Lebenswillen und dem Wunsch zu sterben bewegen. Dabei bedeuten sie im ersten Moment nicht zwingend eine akute Suizidalität, können jedoch in manchen Fällen darin münden (weitere Informationen zum Thema Suizidalität im Alter finden Sie hier). Im Unterschied zur Suizidalität gehen sie nicht mit einem erhöhten Handlungsdruck einher, sich aktiv das Leben nehmen zu wollen. Todeswünsche haben vielseitige Ursachen und sind eine Reaktion auf Leiden in bestimmten Lebenssituationen. Dabei verfolgt die Äußerung von Todeswünschen unterschiedliche Funktionen und erfolgt häufig in Form von Metaphern, wie z.B. „Ich möchte so nicht mehr leben“ oder „Hoffentlich ist es bald vorbei“.

Todeswünsche können vielfältige Formen annehmen und werden auch in der Wissenschaft unterschiedlich beschrieben.

Sie können auf einem Kontinuum eingeordnet werden, das mit einem steigenden Handlungsdruck einhergeht, sein Leben beenden zu wollen.

Eine Leitlinie aus der Krebsforschung beschreibt die Formen von Todeswünschen folgendermaßen:

Formen von Todeswünschen

Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die zur Ausbildung von Todeswünschen führen können. Dazu gehören körperliche Symptome (z.B Schmerzen, andauernde Übelkeit), oder die Befürchtung, unter diesen leiden zu müssen. Daneben gibt es psychische Symptome wie Depressivität, Angst oder Hoffnungslosigkeit, aber auch der Verlust von sozialen Aufgaben (z.B. Rollen).

Auch bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, wie ein hohes Autonomiebedürfnis, tragen zur Entstehung bei. Darüber hinaus können auch soziale und spirituelle Aspekte einen Einfluss auf die Entstehung eines Todeswunsches haben. Darunter fällt z.B. Einsamkeit, eine geringe Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen, oder besondere Weltanschauungen. Auslöser, die schließlich zum Ausdruck des Todeswunsches führen, sind oftmals Situationen mit hohem Leidensdruck.

Todeswünsche können mit verschiedenen Bedeutungen einhergehen:

  • Zulassen des Sterbens als natürliches Geschehen
  • Starker Leidensdruck
  • Bilanzierung der eigenen Situation, mit dem Tod als Schlusspunkt
  • Den Tod nicht abwarten wollen
  • Wunsch nach Kontrolle, auch im Sterben
  • Ausdruck von Lebenswillen
  • Wunsch nach beschleunigtem Tod während des Sterbeprozesses
  • Handlungsdruck durch Unerträglichkeit einer Situation
  • Entgehen einer unerträglichen Situation
  • Ausübung von Kontrolle
  • Erhalt von Aufmerksamkeit
  • Darstellung von Selbstlosigkeit
  • Manipulationsversuch
  • Ausdruck von Verzweiflung und Not

Todeswünsche bedeuten nicht notwendigerweise die Abwesenheit von Lebenswillen, denn sowohl der Wunsch zu leben als auch der Wunsch zu sterben können sowohl gleichzeitig als auch abwechselnd vorliegen!

Ihr Kontakt zu uns

Johanna  Möller

Johanna Möller

Referentin für Suizidprävention in Altenhilfe und hospizlich-palliativer Versorgung | Bereich Gesundheits-, Alten- und Behindertenhilfe
Georgstr. 7
50676 Köln